Willkommen auf der Website zu meinem Kunstprojekt „Lebensraum I-II“ im Rahmen der Ausstellungsreihe „My Heimat“. Danke für Ihr Interesse an meiner Arbeit, dass Sie sich die Zeit für die folgenden Informationen nehmen und es wäre schön, wenn Sie sich persönlich einbringen würden.
Manfred Kronenberg, Juni 2016
MyHeimat.
Unter diesem Motto startete im Jahre 2014 eine Ausstellungsreihe im Museum Abtei Liesborn.
Heimat wurde bisher in erster Linie verbunden mit Brauchtum, regionaler Zugehörigkeit, Familientraditionen und Volksmusik. Vor dem Hintergrund innerdeutscher Wiedervereinigung sowie gesellschaftlicher Aufgaben und Herausforderungen rund um Einwanderung und Migration gilt es, den Heimatbegriff aus seiner engen traditionellen Ecke herauszuholen und mitten in einer Gesellschaft zu verankern, die sich im Wandel befindet.
Hier bringt sich der Kreiskunstverein Beckum-Warendorf e.V. mit einer über drei Jahre angelegten Ausstellungsreihe in die gesellschaftliche Debatte ein. Das Konzept des Kurators Dr. Hermann Ühlein basiert auf einer thematischen Dreiteilung:
Den Auftakt bildete 2014 das Thema „MyHeimat / Herkunft – Suche nach Wurzeln“. Im folgenden Jahr 2015 widmete man sich dem Schwerpunkt „MyHeimat / Wandel – Suche nach Identität“ und schließlich wird 2016 der Akzent gesetzt auf „MyHeimat / Ankommen – Suche nach Heimat“. Die geladenen Künstlerinnen und Künstler des Kreiskunstvereins Beckum-Warendorf waren frei in der Wahl der Techniken und Ausdrucksformen, der eigenen thematischen Setzung. Mehr dazu unter kreiskunstverein–beckum-warendorf.de
Ich habe diese Herausforderung mit Begeisterung angenommen, möchte Ihnen an dieser Stelle mein Konzept zu der Ausstellungsreihe sowie die beiden ersten Arbeiten vorstellen und Sie zum Mitmachen an der Umsetzung des diesjährigen Kunstobjektes einladen.
Lebensraum I Herkunft – Suche nach Wurzeln
Für das erste Jahr entstand die Reproduktion eines nostalgischen Kaufmannsladens als Theater der Erinnerungen. Im Mittelpunkt als Vogel aus einem Straußenei, datiert mit meinem Geburtsdatum, schlüpfend, der Urheber dieser Arbeit mit geerbter Zeichenfeder und Pinsel aus Studientagen. Fest auf dem Mutterboden der Geburtsstadt und umringt von den Reliquien der Kinder- und Jugendzeit, feilgeboten in Regalen oder konserviert in gläsernen Gefäßen: Geburtsurkunde und Fotos, Kommuniongeschenk und Selbstgebasteltes aus jenen Tagen, Spielzeugkataloge und Comichefte, Plattencover und Utensilien der Schriftsetzer-Lehre.
An der linken Wand ein Familienporträt mit den Eltern und meinem älteren Bruder aus den Fünfzigerjahren, gegenüber ein Selbstbildnis als 18-jähriger Studienanfänger.
Die Außenhülle offenbart, es ist alles Kulisse. Beschriftungen ordnen das Puzzle, zeigen eine Zeitleiste nachhaltiger, menschlicher Begegnungen und rückwertig, wohlsortiert, Reagenzgläser, mit den Boden-, Wasser- und Gesteinsproben wichtiger Orte der ersten Lebensjahre.
Das Objekt, unter einer Plexiglashaube von 60 x 40 x 40 cm, wurde 2014 im Rahmen der ersten Ausstellung präsentiert.
Lebensraum II Wandel – Suche nach Identität
Über den Zeitraum von 14 Monaten, 2014 – 2015, wurde der Regionalteil der heimatlichen Tageszeitung „Die Glocke“ gesammelt. In subjektiver Bewertung habe ich pro Monat eine Seite ausgewählt, auf Holzträgern aufkaschiert und durch malerische Applikationen, Textkommentare und Übermalungen Wesentliches zum Thema regionaler Veränderungen herausgearbeitet und Unwichtiges zurückgenommen.
Die serielle Arbeit bestehend aus 14 Einzeltableaus im Format 60 x 60 cm und wurde 2015 im Rahmen der zweiten Themenausstellung vorgestellt.
Für das Jahr 2016 werden die reprographierten Arbeiten innerhalb eines Buchobjektes zusammengeführt und in der abschließenden Ausstellung der My-Heimat-Trilogie mit dem ersten Objekt und meiner diesjährigen Arbeit noch einmal gemeinsam gezeigt.
Eine Kleinstauflage ist geplant.
Lebensraum III Ankommen – Suche nach Heimat
Heimat finden im digitalen Zeitalter – Privatsphäre im herkömmlichen Sinne gibt es nicht mehr. Ob facebook oder NSA, Privates wird preisgegeben oder überwacht. Soziale Netzwerke werden zu virtuellen Gemeinschaften. Das Kinderspiel auf der Straße weicht gemeinsamen Computer-Games – das Leben findet im Internet statt … world-wide-heimat!
Diese Gedanken bilden die Basis für mein diesjähriges Kunstobjekt.
… und ich möchte Sie bitten, mitzumachen und mir hierzu in wenigen Worten, in ein, zwei Sätzen, ein kurzes Statement abzugeben!
Ihre Gedanken finden dann wahrscheinlich Einzug in die projektierte Abschlussarbeit:
Ein Kubus mit den abstrahierten Erdteilen auf seiner gläsernen Außenhaut wird zum normgerechten Mutterplaneten, quadratisch, praktisch, gut? Im Zentrum findet sich dann der Vogel aus dem ersten Objekt, 3-D-gelasert im Glaswürfel. Aufgestiegen aus regionalen Tiefen oder heimatlicher Geborgenheit ins Zentrum einer vernetzten Welt. Von diesem zentralen Element führen Verbindungen zu Personen und Orten innerhalb des Kubus, zur Außenhaut der Vitrine und zu Digital Frames. Auf diesen kleinen Monitoren werden die meisten Ihrer Mitteilungen an mich und eine Auswahl (statisch, typografisch aufbereitet) auf der gläsernen Erdoberfläche als Diashow zu sehen sein.
Unter folgender Adresse können Sie mir schreiben, was Sie sagen möchten:
kronenbergkunst@t-online.de
Ich bin gespannt auf Ihre Einreichungen bis zum 25. Juni 2016. Sagen Sie mir bitte auch, ob Sie mit Ihrer Namensnennung einverstanden sind – das wäre schön, weil authentischer – oder ob Sie anonym bleiben wollen.
Etwas Rechtliches: Mit der Einreichung akzeptieren Sie eine Veröffentlichung und räumen mir das kostenlose Nutzungsrecht an Ihren Statements ein. Zitate anderer sind mit Quellenangabe/Autorennamen zu versehen, andernfalls darf ich davon ausgehen, dass Sie mir Ihre eigenen Gedanken übermittelt haben.
Der dritte Teil der Ausstellung
My Heimat.2016 Ankommen – Suche nach Heimat
Eine Themenausstellung des Kreiskunstvereins Beckum-Warendorf e.V.
findet statt vom 10. Juli bis 21. August 2016 im Museum Abtei Liesborn.
Eine Publikation zum Gesamtprojekt ist beim Kreiskunstverein in Zusammenarbeit mit einem Verlag derzeit in Arbeit, wird zur Finissage der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt und wird dann über Verein und Museum, wie auch im Buchhandel, erhältlich sein.
Über Öffnungszeiten, weitere Termine, Veranstaltungen und Führungen informieren Sie sich bitte aktuell auf der Website des Museums Abtei Liesborn.
Manfred Kronenberg, gebürtiger Warendorfer, Jahrgang 1953, Schriftsetzer, Diplom-Designer und langjähriger Lehrbeauftragter der FH Münster.
Zahlreiche anspruchsvolle Aufgaben im Bereich Corporate Design für Veranstalter, Museen und internationale Marktführer.
Umfangreiche Illustrationsaufgaben, Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen im In- und Ausland.
In diesem Jahr neben der Ausführung des hier vorgestellten Projekts, Beteiligung an dem jurierten Ausstellungsprojekt „Altes Stroh zu neuem Gold“ in Bocholt, sowie in Raleigh, Capital-City of North-Carolina, USA. Einzelausstellung in der Galerie im Kreishaus, Warendorf.
Ständige Ausstellungen, Arbeiten u.a. in den Galerien „La Maison Cocon“, La Beaume, Frankreich, „Am roten Turm“, Sommerhausen, „Klosterformat“, Rostock …